Ich habe mich letztens wie Bolle gefreut: Es kam doch tatsächlich eine E-Mail von iMusician mit dem Betreff „Dein November 2022 Verkaufsbericht ist jetzt verfügbar“. Und im ersten Moment dachte ich: „Jaja, Verkaufsbericht von 0,00 €.“ Trotzdem habe ich nachgeschaut und konnte es kaum glauben! Ich habe doch tatsächlich durch meine rund 8 Freund:innen und meine Familie, die sich im November mein Spotify-Album angehört haben, 28 Cent verdient. Vermutlich bekommt man heutzutage davon noch nicht mal mehr einen Schlumpf beim Kiosk, aber ich habe mich trotzdem gefreut, da es das erste Mal ist, dass mir jemand Geld für etwas zahlt, das ich sowieso gerne mache. Und weil ich das so faszinierend finde, möchte ich in diesem Beitrag gerne mit euch teilen, wie das Ganze funktioniert.

Vorweg: es gibt bei Spotify als Laien-Musiker:in keine Möglichkeit, sich einfach so einen Künstler:innen-Account zu erstellen und Musik selbst hochzuladen. Das läuft immer über sogenannte Distributer. Auf der Künstler:innen-Seite von Spotify gibt es eine Liste an Anbietern, die Spotify selbst empfiehlt.

Ich habe von jemandem den Anbieter iMusician empfohlen bekommen – bevor ich diese Liste von Spotify gesehen habe – und bin ganz zufrieden. Aber es kann gut sein, dass es in der Liste noch bessere gibt. Nach der Registrierung bei iMusician muss man zunächst einen Tarif auswählen. Es gibt dort verschiedenen Angebote – ohne Jahresbeitrag, für 50 € oder 100 € pro Jahr, wobei die teureren Tarife beinhalten, dass iMusician weniger oder keinen Anteil am Gewinn bekommt. Ich habe mich für den freien Tarif entschieden, bei dem iMusician 10 % des Gewinns erhält. Nun zahle ich also keine Grundgebühr, aber natürlich kostet es etwas, das Album hochzuladen. Bei meinem Album mit insgesamt 11 Liedern waren das am Ende 39 €. Dafür wird das Album aber auch auf allen möglichen Plattformen hochgeladen. Es ist also nicht nur auf Spotify sondern auch auf amazon music, Youtube, usw. Das erhöht natürlich die Reichweite und damit die Chance, dass es von Menschen gestreamt oder heruntergeladen wird.

Dann heißt es nach dem Hochladen erst einmal geduldig warten. Nach ca. 4 Monaten übermitteln die Streaming-Dienste dann die Anzahl der gestreamten Lieder und damit den Gewinn, den man mit der Musik erzielt hat. Bei iMusician kann ich tatsächlich für jedes Lied einzeln nachschauen, wie oft es gestreamt wurde und wie viel Geld mir das eingebracht hat. Das ist natürlich auch unabhängig von der finanziellen Geschichte eine interessante Info.

Zum Abschluss noch eine persönliche Einschätzung: Natürlich schwimme ich durch das Hochladen meiner Musik jetzt nicht direkt in Geld und ja, bis ich die 39 € zurückhabe, sind meine hypothetischen Kinder vermutlich schon in Rente. Aber es ist ein Anfang, um zum einen meine Musik mit möglichst vielen Menschen zu teilen und zum anderen eine Einnahmequelle neben meiner beruflichen Tätigkeit zu haben – und das für etwas, das ich sowieso in meiner Freizeit gerne tue. Diese Möglichkeit möchte ich einfach nicht liegen lassen 😉

Ich hoffe, ich konnte euch das Business des Laien-Musik-Veröffentlichens etwas näher bringen und wünsche euch viel Erfolg, falls ihr es selbst auch ausprobieren wollt. Dafür kann ich euch auch empfehlen – da ich das nicht vorher getan habe – auf die Künstler:innen-Seite von Spotify zu gehen. Dort wird das Ganze auch Schritt für Schritt erklärt.